Swiss Money Week 2023 – Zu Besuch an der Fachtagung der Schuldenberatung Schweiz
Geld ist immer noch ein Tabuthema. Darum lancieren führende Institutionen im Bereich Finanzkompetenz, Finanzbildung, Schuldenprävention und -Beratung die «Swiss Money Week». Ziel der Swiss Money Week ist, die Öffentlichkeit für den Umgang mit Geld zu sensibilisieren und das breite Angebot der Institutionen zu zeigen.
Wir waren Gast an der Fachveranstaltung der Schuldenberatung Schweiz unter dem Tagungs-Thema «Inflation, Überschuldung und Schuldensanierung» und haben spannende Gedanken mitgenommen.
Andreas Lustenberger, Caritas Schweiz, Leiter Grundlagen und Politik, zeigt unter dem Titel «Wenn das Geld kaum zum Leben reicht» eindrücklich auf, dass jede 6. bis 7. Person in der Schweiz armutsbetroffen oder armutsgefährdet ist, und identifiziert aktuelle Herausforderungen wie Inflation, Anstieg der Energiekosten und steigende Krankenversicherungsprämien, welche die Verschuldungssituation in der Schweiz weiter verschärfen.
Paola Stanić, ARTIAS, Juristin und Projektleiterin, führt in ihrem Referat «Endetté-e un jour – endetté-e toujours ?» weitere Faktoren auf, die die Verschuldungsspirale zusätzlich antreiben . Sie plädiert dafür, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Menschen ermöglichen, Selbstverantwortung für die eigenen finanzielle Situation zu übernehmen, ohne dabei überfordert zu sein.
Céline Vara, Ständerätin des Kantons Neuenburg, machte sich in ihrem Statement stark für die Revision des SchKG und damit für die Restschuldbefreiung. Wichtig sei, dass Betroffene so schnell wie möglich die Unterstützung einer Beratungsstelle in Anspruch nehmen, aber sieht die Politik genauso in der Verantwortung, Perspektiven für Betroffene zu schaffen.
Fazit
Einig sind sich alle, dass Betroffene und Gefährdete zu spät Hilfe holen, dass Verschuldung beträchtliche Folgen auf die Gesundheit der Betroffenen und ihr Umfeld sowie auf die gesamte Volkswirtschaft haben.
#stakeholderdialog